1932
Schon früh macht sich Eduard Villiger senior selbständig. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Elektrikerlehre mietet er an der Mettenwylstrasse in Luzern die ersten Geschäftsräume. Gerade erst 20jährig ist er nun Inhaber und Betreiber einer elektrotechnischen Reparaturwerkstätte. Verkauf und Installation von Telefonrundspruch-Geräten nehmen den grössten Teil seiner Zeit in Anspruch.
Von Anfang an gilt sein grösseres Interesse jedoch den Lautsprecheranlagen, welche im benachbarten Deutschland sowie im fernen Amerika bereits mit Erfolg eingesetzt werden.
Eduard Villiger senior entschliesst sich in der Folge, solch technische Wundergeräte zusammenzubauen, um diese in der Schweiz zu vermieten. Die Nachfrage nach den neuen Geräten entwickelt sich auch bei uns im Eiltempo, konnten doch so Grossanlässe wie Gedenk- und Jubiläumsfeiern, Turnfeste, Flugzeugdemonstrationen usw. einem erweiterten Publikum zu Ohren gebracht werden.
1936
Der Einsatz der neuen Technik stiess auch in den Medien auf grosse Resonanz. Zwei Zitate aus damaligen Zeitungsberichten. (Vaterland / LNN)
„Es war auch kein Wunder, dass die Menge sich bis zum Luzernerhof anstaute, waren doch die Vorgänge auf der Hofstiege, wie Sprechvorträge, Predigt, Veteranenehrung, Fahnenweihe und dergleichen durch eine einwandfreie Lautsprecheranlage, (gestellt von Ed. Villiger, Mettenwylstrasse, Luzern) übertragen worden.“
„… vermittelte jetzt das moderne Mikrophon in Verbindung mit den beiden Lautsprechern Kommandos, Rede und Klang in seinem technischen Wunder von Dynamik. Man vernahm in übermenschlichen Sängen die Schweizer Lieder „Zu Sempach der kleinen Stadt“ und „Heil dir Helvetia“ – je für das nationale und dann für das internationale Gemüt der Schlager vom „Stiefelputzer-Marsch“ …“
1940
Der positive Geschäftsgang sowie anhaltend grosse Nachfrage nach den neuesten Errungenschaften der Technik bedingen den Umzug in das neue Domizil an der Zürichstrasse 32 in Luzern.
1955
Die Zeichen der Zeit richtig deutend setzt sich Eduard Villiger senior vermehrt auch mit der noch in den Kinderschuhen befindlichen Kongresstechnik auseinander.
So ist denn auch die Entwicklung seiner eigenen Dolmetscher-Kabine sowie die intensive Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Simultananlagen Eduard Villigers Pioniergeist zuzuschreiben.
1964
Zeitungsbericht im Luzerner Vaterland.
„… Eduard Villiger, der Erbauer des drahtstarrenden Ungeheuers, führte uns durch die Anlage und zeigte uns freudig sein Werk. Zwei grosse Übersetzungsanlagen besitzt der Techniker. Beide waren zurzeit im Kunsthaus aufgestellt und voll im Einsatz. Mit der älteren Anlage kann gleichzeitig in vier Sprachen operiert werden, während die neuere simultan für sechs Sprachen eingerichtet ist. Wir begaben uns in den Saal, wo die einfachere Anlage aufgestellt war. Englisch, Französisch, Japanisch und Russisch hörten die Konferenzteilnehmer auf ihren Kopfhörern, je nach Wunsch und Bedürfnis. 800 Kopfhörer und 36 Mikrophone standen auf den Tischen, die von Drahtbündeln überzogen waren …“
1975
Sohn Eduard Villiger tritt in die Fussstapfen seines Vaters. Mit derselben Innovationsfreude führt er den Betrieb weiter. Die rasante technische Entwicklung erfordert eine ständige Modernisierung und Erweiterung des Angebotes.
Just zu diesem Zeitpunkt kommen von der Firma Sennheiser die ersten Impulse zur kabellosen Tonübertragung. Die Firma Villiger setzt, erstmals in der Schweiz, die Infrarot-Übertragungstechnik bei Grosskonferenzanlagen ein.
1980
Das fortwährende Wachstum des Betriebes erfordert die sorgfältige Planung eines neuen Geschäftshauses, welches der aktuellen Grösse der Firma gerecht wird. Ebenso gilt es, die Schnelllebigkeit der Technik bei der Projektierung zu berücksichtigen.
Wo das nötige Know-how vorhanden ist, muss auch eine angemessene Infrastruktur gesichert sein.
1984
Da sich der Tätigkeitsbereich in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet hat und die Firma Villiger ihre Anlagen immer öfter auch in entfernte Städte vermietet, entschliesst sich Eduard Villiger zukunftsorientiert, das neue Geschäftsdomizil vor die Tore Luzern zu verlegen.
An einer günstigen Verkehrslage findet er in Neuenkirch das passende Grundstück.
1986
Nach intensiver Planung und einjähriger Bauzeit bezieht die Firma Villiger die neuen, modernen Geschäftsräume in Neuenkirch. Schon bald erfordert der grosse Auftragseingang eine Erweiterung des Personalbestandes.
Stets ist man darauf bedacht, das Angebot dem neuesten Stand der Dinge anzupassen. Nebst der reinen Tonübermittlung werden an Kongressen nun auch des öfteren Bildübertragungen vorgenommen. Mit modernsten Geräten wie Diaprojektoren, Videoanlagen und Hellraumprojektoren stärkt sich die Firma Villiger für die Zukunft. Die Gerätepalette umfasst ausschliesslich erprobtes und bewährtes technisches Material.
1988
Ein turbulentes Jahr in der Firmengeschichte.
Im Mai stirbt der Firmengründer Eduard Villiger senior nach kurzer Krankheit unverhofft im Alter von 76 Jahren. Nur wenige Tage später wird die Zentralschweiz von einem Jahrhundert-Gewitter heimgesucht. Die Geschäfts- und Lagerräume der Firma Villiger werden dabei arg in Mitleidenschaft gezogen. Ein Grossteil der Räumlichkeiten steht unter Wasser. Nur durch enorme Neuinvestitionen kann die Existenz der Firma weiter gesichert werden. Auch der bemerkenswerte Einsatz der Belegschaft trägt dazu bei, den Geschäftsgang der Firma Villiger in kürzester Zeit zu normalisieren.
1989
Eduard Villiger wartet mit zwei interessanten Neuigkeiten auf: Die Diskussionsanlage, die sich bis zu 70 Delegierten-Sprechstellen ausbauen lässt und neue komfortable Dolmetscher-Kabinen, welche dem Benutzer angenehme Bedingungen schaffen, um seine Arbeit konzentriert und über lange Dauer hinweg fortzusetzen.
1992
60 Jahre Erfahrung im Dienste der Kongress-Technik.
Ein Jahr der Höhepunkte im Bestehen der Firma Villiger. Nicht nur des Jubiläums wegen. Eine grosse Herausforderung wird zum unvergesslichen Erlebnis. Der erste Schweizer Astronaut, Claude Nicollier, konferiert mit Vertretern der Schweizer Landesregierung live aus dem Weltall ins Cosmorama des Verkehrshauses Luzern. Die brillante Leistung im Bereich der Audiovisions-Übermittlung lässt uns gestärkt und mit Freude in die Zukunft blicken.
1994 / 1995
Kaum 8 Jahre am neuen Domizil, und schon wird der Lagerplatz für das stets wachsende Angebot an Mietgeräten wieder knapp. Deshalb wird auf dem bestehenden Areal ein Lageranbau geplant und innert zwei Jahren auch realisiert.
2004
Um auch bei der Infrarot-Übertragungstechnik auf dem aktuellen Stand zu bleiben, setzen wir auf die neue Digital-Technik. Der Vorteil dieser Technik liegt darin, dass Raumbeleuchtungen wie Neon- und Stromsparlampen nicht stören und somit ein kristallklarer Empfang gewährleistet ist.
2005
Die Nachfolgeregelung liegt Herr Eduard Villiger junior sehr am Herzen, deshalb wurde im Mai 2005 die Einzelfirma von Eduard Villiger in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und heisst neu Villiger Elektro-Akustik AG.
2007
Nach dem erfolgreichen Lehrabschluss zur Kauffrau, beginnt Petra Villiger ihre Tätigkeit bei der Firma Villiger Elektro-Akustik AG. Die ersten vier Jahre im Büro und später dann neben der Ausbildung zur Veranstaltungstechnikerin FA als Technikerin. Erst in Teilzeit, aufgrund der Weiterbildung und da sie noch anderweitig als Veranstaltungstechnikerin für andere Firmen unterwegs war, später dann in Vollzeit.
2010
Im Januar 2010 beginnt Adrian Villiger seine Tätigkeit bei der Firma Villiger Elektro-Akustik AG. Dies mit dem Bürofachdiplom, einem erfolgreichen Lehrabschluss und dem Abschluss der Rekrutenschule als Durchdiener in der Tasche.
2017
Schon länger übernahm die dritte Generation das operative Zepter. Per Januar 2017 wurde die Firma Villiger Elektro-Akustik AG von Eduard Villiger an seine Nachkommen Adrian und Petra Villiger überschrieben. Bis zu seiner Pension und darüber hinaus ist Eduard Villiger weiterhin als Berater und Techniker im Einsatz.